Elektrotechnik

 

Die Baugruppen und ihre Aufgaben

Ein Blick hinter die Kulissen der Ausstellungs-Modelleisenbahn

 

 

Wichtig zu wissen:

Ohne große Vorkenntnisse in der Elektrotechnik
 sollte dieser Beitrag verständlich sein.

Aus der Chronik geht hervor, dass die “KHW-Showtrains” schon lange vor dem Digital-Zeitalter über eine Vollautomatik-Steuerung betrieben wurden.

 Einschalten und Zusehen, das war immer das Ziel !

Die “alten” Anlagen 1+2 als auch die zwischen 1991 und 1997 gebauten “neuen” Modelleisenbahn-Landschaftsplatten der Ausstellungsanlage F wurden daher in “analoger” Bauweise gefertigt und verdrahtet - genau wie vom Hersteller empfohlen.
Meine selbst konstruierte und aufgebaute Steuertechnik erfüllt diese Hersteller-Normen und ist zusätzlich mit vielen weiteren Funktionen ausgestattet.

In den “alten Anlagen” (Anl1+2) ist die Funktionsweise im Wesentlichen gleich der von Anlage F. Hauptunterschied ist die Bauform, der benutzten Relaistechnik mit ihrer fest verlöteten Rahmenbauweise und weniger Elektronik im Schaltkonzept.

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Steuergestell der Anl1

 

Hier wird die Steuerungstechnik der
 
“Anlage-F” vorgestellt.

Die verschiedenen Baugruppen-Typen mit ihren Aufgaben und ihrer Wirkungsweise:

  • Die Handsteuerung der Modelleisenbahn wird mit einem Fahrpult oder neuzeitlich mit digitalen Fahrsystemen und PC realisiert
  • Das Wichtigste an einer automatischen Steuerung sind die “Meldekontakte”. Sie geben, allgemein gesehen, einen Zustand an, der gerade eingetreten ist.
  • Auf Grund dieses Zustandes sagen die “Logik”- Baugruppen, was jetzt getan werden muss (Programm-Ablauf).
  • Wenn feststeht, was getan werden muss, führen die “Aktions”- Baugruppen alles Notwendige aus.
  • Der Zug oder die Züge fahren nach Vorgabe weiter, bis der nächste “Zustand” gemeldet wird. Dann beginnt das ganze Logik-Spiel von neuem.

Ein Beispiel: Ein Zug steht in einem Bahnhof mit zwei Gleisen. Danach wird die Strecke eingleisig. Jetzt soll der Zug losfahren. An einer “bestimmten Stelle” im Bahnhof soll ein Meldekontakt (A) veranlassen, dass die folgende Weiche “richtig” gestellt ist, wenn er anschließend darüber hinweg fährt.
Ein weiterer Melder (B), ein “Gleis-besetzt-Melder” kann der Steuerung mitteilen, wann der Zug im Bahnhof überhaupt losfahren darf, also die eingleisige Strecke als “frei” gemeldet ist. Über diesen Melder (B) werden die Strecken-Signale logisch gestellt.

Die wichtigsten Schalteinheiten:

Durch Doppelklick auf ein Bild wird es vergrößert !

 

 

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Das Gleisbild-Fahrpult für Modellbahnmodul 2
Ganz zu Anfang (1995) war die Modellbahnplatte direkt über Stecker an das Fahrpult angeschlossen Alle Funktionen wurden von Hand geschaltet. Erst 1998 wurde das zentrale Steuergestell mit Kabeln in diese Verbindung eingeschleift.
alt  :
Modell -> Kabel  - - - - - - - - - - - - - - - > Fahrpult
neu:
Modell -> Kabel -> Gestell -> Kabel -> Fahrpult

Die SwitchCom-Module mit PC.
Zu dieser digitalen Stellwerk-Steuerung habe ich einen
speziellen Bildbericht erstellt.

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Das zentrale Steuergestell - hier läuft alles zusammen.
Es besteht aus 2 Einschub-Rahmen (Frames) für die elektrischen Baugruppen mit den Schaltmodulen (linkes Bild). Am unteren Frame sind die Einschubführungen (Slots) zu den Baugruppen-Steckbuchsen sehr gut zu erkennen. Diese Steckbuchsenleisten, die auf der Rückseite Lötanschlüsse haben, bilden dann alle zusammen genommen die “Frame”-Ebene oder auch “Rangierfeld” genannt (rechtes Bild). Am gelben Montagegestell sind seitlich die Kabelabschluss-Verteiler mit den zugehörigen Trennsteckern befestigt. Diese Verteiler mit je 200 Lötstiften gehören auch zum Rangierfeld. Sie sind über einen “Rangier-” Kabelkanal mit der “Frame”-Ebene verbunden.
Im Rangierfeld werden alle elektrischen Verbindungen hergestellt: Stromversorgung, Verbindungen zwischen den Baugruppen, vom Gleisanschluss im Modell über Kabel zum Schaltausgang auf der Baugruppe, und viele andere Beispiele könnte man nennen.
 Alle Drähte die hier von Schaltpunkt zu Schaltpunkt geschaltet (rangiert) werden, sind einzel nach “Rangierplan” eingezogen und verlötet. Zur Zeit sind das ca. 2800 Stück - eine zeitaufwendige Arbeit.
Heute erstelle ich die “Rangierpläne” am PC mit einer Datenbank-Verarbeitung. Früher wurde dafür Papier, Bleistift und zum Ändern ein Radiergummi gebraucht.

Die “Aktions”-Baugruppen:  

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Baugruppe CPB* - Gleissteuereung:
In der analogen Modelleisenbahntechnik wird mit einem Fahrtrafo ein Zug über die Gleise gefahren und an isolierten Gleiseabschnitten ein- und ausgeschaltet, um Züge an bestimmten Stellen (z.B. im Bahnhof) anzuhalten.
An meiner Modelleisenbahn können über Schalter im Fahrpult, den SwitchCom-Dauerstrom-Modulen oder durch die Steuerlogik-Baugruppen (z.B. CAH* - siehe unten) Gleiseabschnitte ein und ausgeschaltet werden.
14 Gleisabschnitte sind an eine CPC-Baugruppe angeschlossen. Gleichzeitig mit dem Ein- und Ausschalten werden die Schaltzustände an die LED-Anzeigen im Gleisbild-Fahrpult und die LED-Lichtsignale am Gleis weitergegeben. Die Verteilung der 14 Schaltmodule auf die Trafo-Bereiche, die Einschleifung der Gleisbesetztmelder und die Blockbildungen d.h. die Zuordnung von Gleisabschnitten vor oder hinter den “Gleis-Stop-Stellen” in Bezug auf die Gleis-Besetztmeldung werden hier programmiert (Hardware-Codierung). Also ein in sich sehr komplexer Baustein.
Theoretisch könnten noch mehr als 2x 7 Module auf den Lochplatten untergebracht werden, aber bei nur 4x 33 Steckverbindungen, also zusammen 132, ist kein weiterer Zugang zum Rangierfeld mehr frei.

* Anmerkung: Die im System genannten Baugruppenbezeichnungen sind zufällig gewählt worden.
 Es wird jeweils Vorder- und Rückseite gezeigt.

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Baugruppe CPC - Weichensteuereung:
Von hier aus werden die Weichen geschaltet. Jede Weiche hat mind. 2  Weichenwege. Auf der Modelleisenbahn sind alle diese Weichenwege durchnummeriert, damit die elektrische Zuordnung hergestellt werden kann. Weichenstraßen sind über eine oder mehrere Weichen und weitere Streckenabschnitte geführt, also von einem Ursprung zu einem bestimmten Ziel. Weichenstraßen werden geschaltet durch das schalten vieler Weichenwege - zeitgleich oder nacheinander. Für jeden dieser Wege wird ein Relais gebraucht, das durch die Steuerspannung (Erde gegen -60V) anzieht und dann mit seinen Kontakten die Schaltspannung (~14V) zu den Weichen-Schaltmagneten auf der Modelleisenbahnplatte weitergibt. 30 Relais für 15 Weichen sind auf einer Baugruppe untergebracht. Angesteuert werden die Relais durch die Impuls-Ausgänge (Meldekontakte) der Infrarot-Lichtschranken (z.B. CUT - siehe unten) und den Weichen-Stelltasten im Gleisbildfahrpult. Die SwitchCom Weichendecoder sind den Relaiskontakten parallel geschaltet.

Die “Melde”-Baugruppen: 

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Baugruppe CUT: Infrarot-Reflex-Lichtschranken
Auf dieser Baugruppe sind 6 Lichtschranken in der Infrarot-Reflex Technik realisiert. Die zugehörigen Sensoren, bestehend aus einer Infrarotlicht-Sendediode und einem Infrarot-Foto-Transistor sind als “ein Bauteil” (CNY70) im Handel erhältlich. Mit der Baugröße 7x7mm sind diese Bauteile bequem im N-Spur Gleisbett einzubauen. Eine kleine Spiegelfläche (selbstklebende Aluminiumfolie) an der Unterseite der Lokomotiven, lösen diese Sende-/Empfangstechnik durch Reflexion beim Darüber-weg-fahren aus. Dieser Impuls läuft über eine Elektronik zu einem Impulsformer (Timer), der ein Impulsdauer von 350 ms einstellt. Ein nachgeschaltetes Relais hebt die Spannung (Erde gegen -60V) an, um die Steuerlogik-Relais zu schalten. In der Bildvergrößerung (Doppelklicken) ist im linken Ausschnittbild ein eingebauter CNY70-Baustein zu erkennen. Wie diese Melder im Gleisbild verteilt sein können, ist im rechte Ausschnitt zu sehen - die schwarzen Punkte.
Die rote LED auf der Baugruppe leuchte, wenn der “Sende”-Stromkreis,  der 6 in Reihe geschalteten, zugehörigen CNY70 in Ordnung ist.
Sobald die Elektronik einen Impuls erkennt und weitergibt leuchtet die zugehörige grüne LED.
Eine kleine Hilfs-Elektronik (nicht im Bild) auf einer Logik-Baugruppe macht es möglich die Impulse nach der Fahr-Richtung des Zuges am Melder auszuwerten. Das verdoppelt die Zahl der Melder-Funktionen, die ausgewertet werden können.
In einer 2. Kontaktebene der Ausgangsrelais können auch Impulse zu den SwitchCom Rückmeldedecoder (Masse gegen ~14V) gegeben werden. Über einen SUB-D Stecker können entsprechende Verbindungskabel angeschlossen werden. Wie sich jedoch bestätigt hat, sind Impulskontakte im digitalen Bereich ungeeignet. Das hat in meinem Fall dazu geführt, das diese Kabel zu den Gleisbesetztmelder-Baugruppen (z.B. CUD - siehe unten) umgeschaltet wurden.

  • Die Infrarot-Reflex-Impulse werden nur für die analoge Steuerung benutzt
  • Die WinDigipet-Software für SwitchCom ist für Gleisbesetzmelder mit langen Dauersignalen ausgelegt.
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Baugruppe CUD: Gleisbesetztmelder
Letztendlich (
siehe auch Bildbericht SwitchCom) wurden auf dieser Baugruppe 4 Elektronikplatinen von Tams Elektronik GmbH mit jeweils 4 Gleisüberwachungskanälen zusammengeschaltet und mit den Ausgangsrelais, die dann entsprechende Dauerimpulse an die analogen Logikbaugruppen bzw. die digitalen SwitchCom-Rückmeldedecoder weitergeben, verbunden. Somit kann diese Baugruppe insgesamt 16 Gleisabschnitte überwachen.
Im optimalen Aufbau sind ALLE auf der Modellanlage befindlichen Gleisabschnitte über einen eigenen Gleisbesetztmelder angeschlossen. Sobald an diesen Gleisabschnitten ein Stromverbraucher durch die Elektronik erkannt wird, liegt am Ausgang ein Dauerimpuls an. Stromverbraucher auf den Schienen sind Lokomotiven, beleuchtete Wagen oder solche Wagen deren Metallachsen mit Leitlack gebrückt sind. Ein Zug kann somit komplett überwacht werden. Erst wenn er komplett einen Streckenabschnitt verlassen hat, wird der Dauerimpuls abgeschaltet.
In meinem System werden auf den CPB-Baugruppen (siehe oben) die Überwachungs-Ein/Ausgänge der Gleisbesetzmelder in die Zuführungsleitungen der Gleise eingeschleift.

Die “Logik”-Baugruppen:

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Das Prinzip meines Steuerungs-Systems:

Eine Schalt-Spannung an “einen bestimmtenLogik-Schaltpunkt legen,
 
dann passiert etwas ganz Bestimmtes.

Weiteres Beispiel, aber genauer:
Ein Zug fährt die Fahrstraße von GleisXa nach GleisXb. Um die Fahrstraße zu stellen, müssen die Weichen-17  und -19 gestellt werden. Um zu verhindern, dass seitlich ein anderer Zug in die Fahrstraße einfährt, müssen die Gleis-11 und -12  abgeschaltet und die Lichtsignale an den Gleisen und im Fahrpult auf “rot” eingestellt werden. Ein seitlich einfahrender Zug wird dadurch vor der Weiche angehalten.
Wie soll das automatisch funktioniert?
Eigentlich ganz einfach:
Ein im GleisXa eingebauter Impuls-Melder (z.B.: I05) schaltet den Impulsausgang auf Spannung “ein”. Über Entkopplungsdioden gelangt die Impulsspannung zu den Weichen-Schaltmodulen WS17 und WS19. Diese Module schalten ihre angeschlossen Weichen (siehe CPC). Eine  weitere Entkopplungsdiode führt zu einem Relais auf einer Logik-Baugruppe. Dieses Relais (z.B A) schaltet sich einen “Selbsthaltestromkreis”. Nach dem Abschalten der Impulsspannung vom Melder I05, bleibt das A-Relais in Arbeitsstellung (der Zustand ist jetzt gespeichert). Ein zweiter Kontakt des A-Relais legt eine Dauerspannung auf eine “Schaltzeile” (gemeinsamer Punkt vieler Entkopplungsdioden - im Beispiel nur 2). Über das Rangierfeld sind die Eingangsleitungen der Gleissteuermodule T11aus und T12aus (siehe CPB) an den Entkopplungsdioden angeschlossen. Eigensständig durch die CPB Schalt-Module werden die Gleisabschnitte ausgeschaltet, sowie die Lichtsignale auf “rot” gestellt.
Sobald der Zug das in sicherem Abstand liegende GleisXb erreicht, schaltet der dort eingebauter Impuls-Melder (z.B.: I06) seinen Impulsausgang ein. Über Entkopplungsdioden gelangt die Impulsspannung zu einem Relais (AX) auf eine Logik-Baugruppe.
Für die Dauer des Impulses zieht das AX-Relais an und schaltet mit einem seiner Kontakte den “Selbsthaltestromkreis” des A-Relais aus. Das A-Relais geht wieder in Ruhestellung. Die Spannung zu den Gleissteuermodule T11aus und T12aus wird abgeschaltet. Eigensständig durch die CPB Schalt-Module werden die Gleisabschnitte wieder eingeschaltet und die Lichtsignale auf “grün” gestellt.

Wie man sieht, führen viele kleine Schaltungen, die untereinander vernetzt sind, zum Ziel: 

  • Für jedes Gleis, jede Weiche, jeden Melder usw. benötigt man einen elektrischen Steuer-Schaltkreis, der auch Schalt-Modul genannt wird.
  • Der Eingang oder Ausgang eines Schalt-Moduls wird auch als Schaltpunkt bezeichnet
  • Jedem einzelnen Modul wird eine, aus Funktion und Lage im Gleisbild gebildete, Bezeichnung zugeordnet. (Im Beispiel sind die Schaltpunkte “fett” gedruckt)
  • Es ist dann nur ein Mengenproblem, die große Anzahl von gleichen Modulen der verschiedenen Arten zu bauen.
  • Auf den Logik-Baugruppen werden mit Relais-Speichern Informationen über die aktuellen Fahrposition der Züge ausgewertet und als Steuerbefehle (Schaltspannung) an die Aktionsmodule weitergegeben.

Baugruppe CAH: Logik-Baugruppe.
Eine typische Relais-Normplatine - so wie sie mein erworbener “Elektronik-Schrott” hergibt. Es sind hochwertige Schutzgaskontakt-Relais mit sehr schnellen Schaltzeiten. Sie sind universell auf die Leiterplatten gelötet. Über Lötstifte kann ein Kabelbaum, nach einer x-beliebigen Schaltzeichnung eingelötet werden. Diese Relais, die aus der alten Kommunikationtechnik stammen, sind für den Betrieb mit 60V ausgelegt.

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Baugruppe CPF: Logik-Baugruppe - spezial
Als die ersten Automatisierungen so um ca. 1972 gebaut wurden, musste ich mich entscheiden, was der “Normalzustand” auf einem Gleisabschnitt sein soll. Ich entschied mich, dass die Züge “freie Fahrt” haben auf allen Abschnitten. Nur wenn sich Fahrwege kreuzen oder auf ein Gleis führen, wird, ausgelöst vom ersten Zug der diese Stelle erreicht, der 2. Zug entsprechend auf einem “Trenngleis” abgestoppt. Dieser Grundsatz hat sich in meiner “Stationären Modelleisenbahn” festgesetzt und in die “Ausstellungsanlage” fortgepflanzt. Schließlich war geplant, dass diese beiden Anlagen irgendwann verbunden werden und ein gemeinsamer Betrieb aufgebaut wird.
Als das SwitchCom System getestet wurde, habe ich feststellen müssen, dass dort in der Grundstellung von “gestoppten Zügen” ausgegangen wird und bei der Zugfahrt die Gleise entsprechend auf “freie Fahrt” gestellt werden:

analog: Schaltpunkt  -> Txx aus  bewirkt  Txx wird ausgeschaltet und LED rot

SwitchCom: Schaltpunkt ->Txx ein bewirkt Txx wird eingeschaltet und LED grün

Bei “Freigabe” der SwitchCom (ist dann steuerndes System - vergl. CVK weiter unten) wird die Schaltspannung aller Melder des Analog-Systems (1.Schaltmatrix) unterbrochen. Danach wird die Schaltspannung aller SwitchCom-Melder
(2. Schaltmatrix) aktiviert. Im nächsten Schritt werden an allen Schaltmodulen der Gleissteuerung (CPB) ein Dauerimpuls angelegt. Das bewirkt dass alle Gleise abgeschaltet sind - wie es SwitchCom gerne hätte.
Schaltet man jetzt mit einem Dauerimpuls der SwitchCom-Gleissteuermodule einen der vorgenannten Dauerimpulse ab, wird dieses entsprechende Gleis auf auf “Frei” geschaltet.
Eine solche Schaltung nennt man Signalkonverter. Er gleicht die Logik zwischen den Systemen an (Zustand “Ein” wird “Aus” und umgekehrt).
Auf der CPF-Baugruppe sind 32 solcher Signalkonverter aufgebaut.  (max. 48 möglich)

“Stromversorgungs”-Baugruppen:

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Als Stromversorgung an der normalen Modelleisenbahn sind Trafos, Fahrgeräte oder Booster im Einsatz
Aus den Beschreibungen, der oben genannten Baugruppen, geht hervor, dass unterschiedliche elektrische Spannungen zum Betrieb der Automatik-Steuerung gebraucht werden.

Baugruppe CPF: Stromversorgung (DC -60V)
Gleichspannung
-60V gegen 0V
0V
wird auch +Erde, Masse, oder Schutzleiter-Potential genannt.
Im Normalfall sind alle Relais der logischen Schaltungen (CPB, CPC, CAH usw.) mit einem Anschlussstift direkt auf den -60V Punkt verdrahtet. Die Kontakte der Melder (CUT, CUD usw.) führen den +Erde Punkt.

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Baugruppe CDB: Stromversorgung (DC +20V, +12V, +9V)
3 Gleichspannungen +20V, +12V, +9V gegen 0V.
Hauptsächlich die Elektronik-Baugruppen (CUT, CUD usw.) werden von hier aus gespeist.

Eine Besonderheit gibt es auf der CDB zusätzlich. Die Fahrspannung der Züge wurde früher über insgesamt 4 Fahrtrafos (je 2 an den beiden Fahrpulten) in 4 Gleisbereiche eingespeist. Durch die Automatisierung kam ein selbstgebautes
4-kanaliges Fahrstromgerät (FSVx) hinzu. Damit der Spielbetrieb von Hand weiter funktioniert, habe ich eine Umschalteinrichtung zwischen Fahrpult-Trafo und Fahrstromgerät auf der CDB integriert.

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Die Baugruppen FSVx: 4-Kanal Fahrstomgerät (4x DC 5V - 12V regelbar)
Baugruppe FSVA: Netzteil

  • Netztrafo und Gleichrichtung der Vorspannung
  • Einsteller für eine gemeinsame Fahrspannung für alle 4 Kanäle (Gleisbereiche)
  • Messen der aktuellen Fahrspannung
  • Sicherungs- und Überwachungsaufgaben im 230V Netz innerhalb der Modelleisenbahn-Steuerung

Im Normalfall liegt die eingestellte Fahrspannung in meine Anlage bei ca. 7,5V bis 8,5V je nach Raumtemperatur und Laufzeit der Lokomotiven (Betriebstemperatur der Motoren und Getriebe) - also zunächst erst etwas höher.

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Baugruppe FSVB: Regelteil

  • Trennung der Vorspannung in 4 Regelkreise
  • Über regelbare IC-Spannungsstabilisierungen wird die gewünschte Fahrspannung eingestellt.
  • Jeder Kanal kann durch einlegen von Widerstandskombinationen einzel nachgeregelt werden. Der Ausgangssollwert kann im Bereich von 0V bis ca +/- 3V beeinflusst werden. Über Schalt-Relais lässt sich so die Fahrspannung von z.B. 8V auf 11V anhaben oder auch auf 5V absenken. Eine Rangierlok fährt dann langsamer oder ein ICE schneller als ein normaler Personenzug.
  • Die Schaltrelais können über die Logik-Baugruppen mit “Aktions”-Befehlen angesteuert werden.
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Baugruppe FSVC: Schalten und Überwachen

  • Hier werden die Ausgänge überwacht auf Kurzschluss
  • Sollte ein Kurzschluss erkannt werden, wird ein Nothalt-Alarm gesendet
  • Nothalt-Alarme bewirken das Abschalten der Gleiszuführungen aller Kanäle.
  • Auch ein “Nothalt” aus den Logik-Baugruppen (z.B. das Fotografien mit Blitzlicht im Umfeld der Modelleisenbahn bei Ausstellungen) oder von Hand am “Not-Schalter” im Fahrpult wird hier ausgeführt.
  • Ein Rücksetzen des Not-Alarms nach der Gefahrensituation.
  • LED-Anzeige der Betriebszustände

Zwei weitere Baugruppen (FSVD und FSVF) bestückt mit Transformatoren stellen den Schaltstrom für die Weichen (~14V) und LED-Anzeigen in den Fahrpulten sicher.

Wer steuert die Modelleisenbahn?

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Baugruppe CVK: PC/SwitchCom  -  Analoges System
Die beiden Steuerungsanlagen verbinden und den Betrieb umschalten ist mit der CVK-Baugruppe realisiert worden.
Die SwitchCom-Schaltmodule sind auf einem Montagebrett am PC aufgebaut und auf einen Kabelverteiler verdrahtet (Bild ganz oben rechts). Über ein Bündel Verbindungskabel geht es zur CVK-Baugruppe.
Ein Teil der Kabel ist auf die Steckverbindungsleiste geführt und stellt damit die Verbindung zum Rangierfeld her. Ein anderer Teil der Kabel endet auf SUB-D-Stecker für Verbindung zu den Meldebaupruppen (CUT, CUT). Ein Schalter und 2 LED sind auf der Frontblende eingebaut.

Je nach der von Hand gewählten Stellung des Schalters wird die

 Schaltmatrix-1:  “Eigenbau-Steueranlage”
oder
Schaltmatrix-2: 
“SwitchCom-Schaltmodule” freigegeben

Über LED-Anzeigen wird die Umschaltung dann bestätigt. Zu einer Schaltmatrix zählen alle Schalt-Kontakte der Melde- und Logik- Baugruppen.

Die “freigegebene Schaltmartix” bestimmt, wer die “automatischen” Steuerbefehle an das Zentrale Steuergestell weitergeben kann. Die Fahrpulte senden immer ihre Steuerbefehle und sind den entsprechend “Master of the Universe”

Ein Wort zum Schluss: In dieser relativ kurzen Abhandlungen zu den Baugruppen kann man nicht alles 100%-ig erklären geschweige denn, Stromlaufzeichnungen zu zeigen und beschreiben.
Als 12-jähriger habe ich mit dem Hobby Eisenbahn und Elektrotechnik begonnen. Ein paar Jahre später habe ich meinen Beruf in der Elektrischen Steuer- und Regeltechnik gefunden und dort auch den Weg in die steuernde Digitaltechnik kennen gelernt.
Als Laie muss man das nicht alles verstehen. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass interessierte Modelleisenbahner, die eine oder andere  Anregung für Ihre Anlage herauslesen können. Wenn es Fragen gibt, bin ich auch gerne bereit weiterzuhelfen. Ich freue mich auf Ihre Emails.

Damals 1968, als ich mein Hobby begann, war Aufbruchstimmung:

  • Die Einen wollten zum Mond,
  • Ich wollte nur eine von selbst fahrende Modelleisenbahn.

Heute, nach unzähligen Hobby-Stunden

  • Sie waren auf dem Mond
  • Ich habe meine selbst fahrende Modelleisenbahn

Gemeinsam ist, dass Sie und Ich immer noch von “mehr” träumen!

Ich bedanke mich für Ihr Interesse, vielleicht laden Sie sich ja zu einem Besuch bei mir ein!

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt am 23.03.2024 aktualisiert.

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